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Schätzt gute Kameraarbeit im Stadion wie im Kino: Christian Meyer

Gewinner: Die Kinogänger

28. Mai 2014

Trotz Fußball-WM: Ein uneingeschränkt vielseitiges Kinoprogramm – Vorspann 06/14

Mit den Filmfestspielen in Cannes war Kino gerade sehr präsent in den Medien. Das wird sich Mitte Juni ändern, wenn kaum mehr etwas gegen den medialen Sturm zur Fußball-WM ankommt. Doch tatsächlich geht neben den üblichen Neustarts in dieser Zeit in Köln auch das Engagement bei Sondervorführungen nicht zurück. Das zeigt alleine schon unser gewohnt voller Kinokalender.

Kurz vor der WM debütiert vom 29. Mai bis zum 1. Juli das neue Iranische Filmfest Köln mit Premieren neuer Arthaus-, Dokumentar- und Kurzfilme aus dem Iran. Das Festival verspricht einen etwas anderen Blick auf das riesige arabische Land. Denn die Filmemacher wissen dort durchaus die begrenzten Möglichkeiten der freien Rede zu nutzen. Das Festival blickt jedoch nicht auf die großen Namen wie Abbas Kiarostami, Asghar Farhadi, Jafar Panahi, Bahman Ghobadi, Mohammad Rasoulof oder Mohsen und dessen Tochter Samira Makhmalbaf, sondern zeigt vor allem Nachwuchs- und Debütfilme. Die Veranstalter versprechen eine große Bandbreite an Themen und Perspektiven, die ein Land zeigen, in dem der gesellschaftliche und kulturelle Wandel unaufhaltsam ist. Viele der Filmemacher werden für das Festival anreisen und mit dem Publikum über ihre Arbeit diskutieren. Mit Cinespañol rückt im Juni und Juli auch der spanischsprachige Film ins Zentrum. Jeweils donnerstags gastiert die Cinespañol-Filmtournee mit lateinamerikanischen Filmen in Köln. Rein topografisch könnten sowohl das Iranische Filmfestival als auch Cinespañol sommerliche Stimmung verbreiten. Leichte Sommerkomödien sollte man hier aber nicht erwarten. Die findet man eher im Open Air-Kino. Die ersten Programme starten bereits Anfang Juni. Pünktlich zum Endspurt der WM bietet die Kölner Kinoszene auch mit den 6. Kölner Kino Nächten der WM-Übermacht nochmal Paroli: Vom 10. bis zum 13. Juli gibt es volles Filmprogramm in den Kinos und auch an anderen, ungewöhnlicheren Orten der Stadt: Public Viewing der anderen Art. Hier gibt es keine Verlierer.

Gewinner gab es in der Region zuletzt hingegen einige zu vermelden. Den renommierten Grimme-Preis in der Rubrik Information erhielten Anfang April die Kölner Regisseurin Carmen Losmann und der ehemals Kölner Kameramann Dirk Lütter für ihren Kinodokumentarfilm „Work Hard Play Hard“. Ebenfalls aus Köln kommen die Produzenten Philipp Käsbohrer und Matthias Schulz – beides Absolventen der Kunsthochschule für Medien Köln – die für ihr Fernsehformat Neo Magazin mit Jan Böhmermann ausgezeichnet wurden. Anfang Mai wurden die Gewinner des Deutschen Filmpreis geehrt. Neben den Favoriten „Die andere Heimat“ und „Das finstere Tal“ hat in der Kategorie Dokumentarfilm der Kölner Regisseur Arne Birkenstock mit „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“ über den Kölner Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi eine „Lola“ gewonnen. Am 21. Juni wird dann noch – wieder mitten im WM-Rummel – der 24. Deutsche Kamerapreis in Köln verliehen. Die erstmals bei der WM eingesetzte Torkamera GoalControl ist nicht nominiert, der künstlerische Anspruch fehlt hier leider. Immerhin: Die Kameratechnik für Brasilien kommt auch aus NRW.

CHRISTIAN MEYER

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