Das Duo Coma macht elektronische Musik, die zunehmend zum geschmeidigen Pop mutiert. Das liegt in letzter Zeit vor allem daran, dass sie nun auch Gesang in ihre Musik einbauen, zuletzt in dem Track „Beyond you and me“ mit der Kölner Sängerin Dillon, die gerade selbst ihr neues Album „6abotage“ veröffentlicht hat. Coma treten im Rahmen der Jubiläumswoche zu 40 Jahren Luxor auf (1.12. 20 Uhr, Luxor).
Nach dem viel zu frühen Tod der Sängerin Françoise Cactus fand das Duo Stereo Total nach fast 30 Jahren ein trauriges Ende. Brezel Göring macht aber nicht erst seit dem Tod seiner Partnerin auch solo Musik, sondern hat in all den Jahren immer wieder alleine Platten veröffentlicht. In diesem Jahr erschien sein Soloalbum „Psychoanalyse (Volume 2)“ mit der Single „Sanfter Wahn“. Das gehört natürlich auf die Bühne (7.12. 20 Uhr, Bumann & Sohn).
Mal etwas anderes: Jan Müller & Rasmus Engler haben sich nicht als Musik-Duo, sondern als Autoren-Duo zusammengetan. Der Schon-immer-Bassist von Tocotronic, Jan Müller, und der Schlagzeuger von Herrenmagazin, Rasmus Engler, spielen zwar auch zusammen in den Bands Das Bierbeben und Dirty Dishes, beide hervorgegangen aus der Künstlergruppe (sic) im Namen des Volkes (K.i.N.d.V.). Nun haben sie aber auch zusammen geschrieben. „Vorglühen“ heißt ihr bei Ullstein erschienener Roman über die 90er Jahre in Hamburg, und sicherlich sind da viele autobiografische Momente mit eingeflossen. Dass bei der Lesung auch musikalische Elemente einfließen, kann nicht ganz ausgeschlossen werden (16.12. 20 Uhr, Kulturkirche Köln).
Dass der in Köln lebende kanadische Pianist, Rapper und humoristische Musiktheorie-Entertainer Chilly Gonzalez zum Ende des Jahres zwischen Weihnachten und Neujahr in der Philharmonie einen sowohl komödiantischen wie auch virtuosen Ausklang liefert, ist seit Jahren Tradition. Nun hat er aber Konkurrenz bekommen. Antilopen Gangs Danger Dan spielt ebenfalls am 28. und 29.12. – nicht wie Chilly Gonzales in der Kölner Philharmonie, sondern im Theater am Tanzbrunnen – mit seinem Klavier auf und präsentiert sein Soloalbum „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ mit u.a. dem Antifaschistischen Piano-Hit gleichen Titels. Also: für Freunde der klavierlastigen Popmusik mit Rap-Einschlag steht kurz vor Jahresende noch eine sehr schwere Entscheidung ins Haus (alle Konzerte jeweils 20 Uhr).
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