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Le Prince

Liebe und Vorurteil

27. September 2021

Die Filmstarts der Woche

In einer afrikanischen Kneipe im Frankfurter Bahnhofsviertel lernt die Kuratorin Monika (Ursula Strauss) den Migranten Joseph (Passi Balende) aus dem Kongo kennen. Er träumt vom großen Geld, gibt sich als Geschäftsmann aus, der Investoren für seine Diamantenmine sucht. Seine Wirklichkeit ohne Papiere sieht anders aus: ein täglicher Kampf. Sie träumt von der freiwerdenden Leitungsstelle im Kunstmuseum. Steife gehobene Kulturszene trifft laute afrikanische Migrantenrealität. Keine gute Kombination für eine Liebe auf Augenhöhe. So scheint die sich entfaltende Love Story zum Scheitern verurteilt. Inspiriert von der Geschichte ihrer Mutter zeigt Lisa Bierwirth in ihrem Langfilm-Regiedebüt „Le Prince“ (Filmhaus), wie Vorurteile und systemische Machtstrukturen in Beziehungen zwischen Schwarz und Weiß immer eine Rolle spielen.
Regisseurin Lisa Bierwirth stellt ihren Film am Dienstag, 5.10. um 20 Uhr persönlich im Filmhaus vor.

Ereignisreich war das Leben des deutsch-australischen Schriftstellers Walter Kaufmann (1924-2021). Kurz vor seinem Tod blickt er gemeinsam mit Karin Kaper und Dirk Szuszies in „Walter Kaufmann - Welch ein Leben“ (Odeon) zurück: Die Geburt in Berlin, die Kindheit bei den Adoptiveltern in Duisburg, die Flucht vor den Nazis über England bis nach Australien. Dort erste literarische Versuche, die erste Liebe. DDR, Kuba, USA, Israel. Später dann die teils schmerzhafte Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit. Seine Nächsten und Liebsten, die Eltern, die Partnerin, weiß er oft nur in weiter Ferne. Vergleichsweise nüchtern führt Kaufmann im Off durch seine Biografie, ergänzt werden Zitate aus Briefen und seinen Schriften. Sobald in der zweiten Hälfte Zeitzeugen zu Wort kommen, wird die Annäherung spürbar lebendiger. Und spätestens mit seinem Schlusswort berührt uns der bereits todgeweihte Weltreisende – und entlockt uns zugleich ein Schmunzeln.'
Co-Regisseur Dirk Szuszies ist am Sonntag, 3.10. um 14 Uhr zu Gast im Odeon.

Virginie (Virginie Efira), Erik (Grégory Gadebois) und Aristide (Omar Sy) sind Polizisten in Paris. Jeder für sich steht bereits privat akut unter Belastung, da erhalten sie einen brisanten Auftrag: Gemeinsam sollen sie einen tadschikischen Asylbewerber zum Flughafen eskortieren, von dem sie schon bald erfahren, dass ihn in der Heimat der Tod erwartet. Vor allem in der ersten Hälfte ihres Dramas „Bis an die Grenze“ (Filmpalette) spielt Regisseurin Anne Fontaine angeregt mit der Erzählstruktur, um ihre vier Protagonisten zu etablieren. Sie arbeitet mit Wiederholungen und Perspektivwechseln und wirft dazu noch Erinnerungsfetzen ein – ein inspiriert konstruiertes Konglomerat aus brodelnden Konflikten, aus dem sich bereits früh ein hohes Maß an Spannung einstellt. Aufreibend, bitter, menschlich. Und gut besetzt.

Na, wie wird er sich schlagen, der neue und insgesamt 25. offizielle Bond-Film? In „Keine Zeit zu sterben“ (Autokino Porz, Cinedom, Cinenova, Cineplex, Residenz, Rex am Ring, UCI, Weisshaus, OmU im Metropolis und Odeon, OV im Cinedom, Cineplex, Metropolis und Rex am Ring) will sich 007 (letztmals Daniel Craig) eigentlich mit seiner neuen Liebe (Léa Seydoux) zur Ruhe setzen. Aber wir sind hier ja nicht bei Pilcher, und so setzt CIA-Kollege Felix Leiter Bond auf den bitterbösen Safin (Rami Malek) an, während Blofeld hinter Gittern weiterhin die Strippen zieht. Cary Joji Fukunaga führt beim bis dato längsten Bond-Spektakel Regie, für eine starke weibliche Drehbuch-Note sorgt die britische Dramaturgin Phoebe Waller-Bridge.

Außerdem neu in den Kinos: die Dokumentationen „Das Glück zu leben - The Euphoria of Being“ (Odeon) von Réka Szabó, „Lost in Face“ (Odeon, bereits am 29.9. um 20 Uhr mit dem Regisseur) von Valentin Riedl und „Träum weiter! Sehnsucht nach Veränderung“ (Cinenova, Filmhaus) von Valentin Thurn. Dazu starten Dietrich Brüggemanns Ehe-Reigen „“ und, für die Jugendfraktion, Christian Theedes „Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee“ (Cinedom, Cineplex, Metropolis, Rex am Ring, UCI, Weisshaus) und Greg Richardsons „Feuerwehrmann Sam: Helden fallen nicht  vom Himmel“ (Cinedom, Cineplex, Metropolis, Rex am Ring, UCI).

Redaktion choices.de

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