
Jahrhundertfrauen
USA 2016, Laufzeit: 119 Min., FSK 0
Regie: Mike Mills
Darsteller: Annette Bening, Elle Fanning, Greta Gerwig, Billy Crudup, Lucas Jade Zumann
>> jahrhundertfrauen-film.de
WG-Leben mal ganz anders
mobile (180), 13.06.2017
Ich brauchte ein wenig Zeit um in den Film reinzukommen, seinen Erzählrhythmus aufzunehmen und mit den unterschiedlichen Figuren warm zu werden. Abrupte Szenenwechsel, sich ändernde Settings, Rück- und Vorschauen, mal dokumentarisch, mal gesprächslastig, mal nur Gefühl oder Musik, wirkten jedoch sehr erfrischend, da anders als das übliche Geschichten erzählen.
Schon nach kurzer Zeit hatte ich mich in Jamie, den 15jährigen Sohn von Dorothea verliebt, dessen Erwachsenwerden ja im Mittelpunkt stehen sollte. Ich finde allerdings, dass vielmehr die Mutter und ihre Sorge um den Sohn im Vordergrund stehen. Sie ist nicht glücklich mit ihrem Leben und hat Minderwertigkeitskomplexe und meint daher, die Erziehung ihres Sohnes nicht alleine zu schaffen. Da Jamie keinen Draht zu William, dem einzigen Mann im Haus, bekommt, bittet sie Abbie, die Fotografin, die Punk mag, und Julie, Jamies beste Freundin, um Hilfe. Das führt zu bizarren Situationen, da die beiden Frauen nun auf ihre Art und Weise versuchen, Jamie Lebensweisheiten zu vermitteln. Jamie weiß zwar nicht, warum seine Mutter diese Aktion startet, aber er genießt die Ausflüge und Anregungen der beiden Frauen, während seine Mutter sich bemüht, eine gewisse Zeit lang cool zu bleiben.
Es macht wirklich Spaß, dieser verrückten WG zuzusehen und nebenbei noch das Lebensgefühl der späten 70er mitzuerleben. Auch schauspielerisch eine gelungene Leistung vom gesamten Ensemble, wobei Annette Bening schon hervorzuheben ist.
Ein Coming-Of-Age-Film aus der Sicht der besorgten Mutter, die ja nur das beste will und damit natürlich kläglich scheitert, da sie ihrem Sohn einen Dialog auf Augenhöhe verweigert.

Unermüdliches Engagement für den Schnitt
„Kammerflimmern“ im Filmhaus – Foyer 10/25
„Es geht darum, Verbindung herzustellen und zu fühlen“
Zwei Fragen an Filmemacherin Laura Heinig – Portrait 10/25
„Die wichtigste Strategie: nicht aufgeben“
Zwei Fragen an Filmemacherin Lenia Friedrich – Portrait 10/25
Der Mensch hinter der Legende
choices Preview im Odeon Kino – Foyer 10/25
„Für mein Debüt bündle ich im Moment alle Kräfte“
Zwei Fragen an Filmemacherin Kim Lea Sakkal – Portrait 10/25
Preisträgern auf den Zahn fühlen
Artist Talks des Film Festival Cologne im Filmpalast - Foyer 10/25
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
Der Meister des Filmplakats
Renato Casaro ist tot – Nachruf 10/25
Schritt für Schritt zum Schnitt
25. Edimotion-Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Köln – Festival 10/25
Schnappatmung von rechts
Wenn Filme Haltung zeigen – Vorspann 10/25
Stimmen für Veränderung
„How to Build a Library“ im Filmforum – Foyer 09/25
Eine sympathische Bruderkomödie
„Ganzer halber Bruder“ im Cinedom – Foyer 09/25
Wo Grenzen verschwinden und Geister sprechen
Das Afrika Film Festival Köln 2025 – Festival 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
Weinende Wände
Das Filmtheater als Begegnungs- und Spielstätte – Vorspann 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Jung-Bäuerinnen bei der Arbeit
„Milch ins Feuer“ im Odeon – Foyer 08/25
Drama, Baby?
Das Arthouse und der Schenkelklopfer – Vorspann 08/25
Gar nicht mal so stumm
Die Internationalen Stummfilmtage in Bonn 2025 – Festival 08/25
Sommergefühle
Leichte Kino-Kost im Juli – Vorspann 07/25
Im Abschiebegefängnis
„An Hour From the Middle of Nowhere“ im Filmhaus – Foyer 06/25
Fortsetzung folgt nicht
Serielles Erzählen in Arthouse und Mainstream – Vorspann 06/25
Wohnen im Film
Die Reihe Filmgeschichten mit „Träumen von Räumen“ im Filmforum NRW – Filmreihe 05/25
Der Filmfrühling ist angebrochen
Die erste Jahreshälfte startet mit bedeutenden Filmfestivals – Vorspann 04/25
Filmischer Feminismus
Das IFFF 2025 in Köln – Festival 04/25