Es gibt 1 Beitrag von mattheo
weitere Infos zu diesem Film | 3 Forenbeiträge
12.05.2003
Es waren einmal ein paar mutige Filmemacher. Die saßen zu später Stunde beisammen und sprachen: "Lasset uns einen Film drehen, der so deprimierend ist, wie ihn die Welt seit langem nicht mehr gesehen!" Da nahmen sie also einen von schwerem Narzißmus und ebensolchen Libidostörungen ausgemergelten Poeten und bevölkerten dessen Theaterstücke mit nackten, glänzend eingesalbten Menschen, die nichts anderes konnten, als der Welt ihre Angst ins Gesicht zu schreien. Den zagenden Künstler aber paarten sie mit einem gutgebauten und liebenden Weibe, dem es, von Beruf Krankenschwester, an Verständnis für des Partners bizarre Eigenarten nicht mangelte. Als Ingredienzien fügten sie zwei Selbstmordversuche, einen krebskranken Vater, ein aidskrankes Baby (letztere beiden mit tödlichem Ausgang), einen drogensüchtigen Schauspieler, eine todkranke Schauspielerin, eine teure und eine billige Nutte (letztere die gleichfalls todgeweihte Mutter des aidskranken Babys), einen unfähigen Therapeuten und den vorzeitigen Abgang eines Fötus hinzu. Als Schauplatz wählten sie schwermütige Ansichten der großen Stadt Berlin, in die sich so schnell kein Engel mehr verirren würde. Und weil die mutigen Filmemacher um den Magen der mit solchem Gebräu bewirteten Kinobesucher fürchteten, pfropften sie ihrem Gewächs ein Happyend auf, bei dem unser heikles Pärchen, das in Zukunft lieber die Finger voneinander lassen sollte, zu guter Letzt in blumengeschmücktem Reigen in den Sonnenuntergang hinein entschwindet. Mit demselben Schwung habe ich, freilich ohne Blumen, aber erleichtert, das Kino verlassen - nicht ohne neidvoll des schicken Kabrios und der riesigen Zimmerfluchten zu gedenken, die sich die Leidenden trotz allem in der sündhaft teuren Hauptstadt zu leisten imstande waren ...

Unermüdliches Engagement für den Schnitt
„Kammerflimmern“ im Filmhaus – Foyer 10/25
„Es geht darum, Verbindung herzustellen und zu fühlen“
Zwei Fragen an Filmemacherin Laura Heinig – Portrait 10/25
Der Mensch hinter der Legende
choices Preview im Odeon Kino – Foyer 10/25
„Die wichtigste Strategie: nicht aufgeben“
Zwei Fragen an Filmemacherin Lenia Friedrich – Portrait 10/25
„Für mein Debüt bündle ich im Moment alle Kräfte“
Zwei Fragen an Filmemacherin Kim Lea Sakkal – Portrait 10/25
Preisträgern auf den Zahn fühlen
Artist Talks des Film Festival Cologne im Filmpalast - Foyer 10/25
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
Der Meister des Filmplakats
Renato Casaro ist tot – Nachruf 10/25
Schritt für Schritt zum Schnitt
25. Edimotion-Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Köln – Festival 10/25
Schnappatmung von rechts
Wenn Filme Haltung zeigen – Vorspann 10/25
Stimmen für Veränderung
„How to Build a Library“ im Filmforum – Foyer 09/25
Eine sympathische Bruderkomödie
„Ganzer halber Bruder“ im Cinedom – Foyer 09/25
Wo Grenzen verschwinden und Geister sprechen
Das Afrika Film Festival Köln 2025 – Festival 09/25
Weinende Wände
Das Filmtheater als Begegnungs- und Spielstätte – Vorspann 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Jung-Bäuerinnen bei der Arbeit
„Milch ins Feuer“ im Odeon – Foyer 08/25
Gar nicht mal so stumm
Die Internationalen Stummfilmtage in Bonn 2025 – Festival 08/25
Drama, Baby?
Das Arthouse und der Schenkelklopfer – Vorspann 08/25
Sommergefühle
Leichte Kino-Kost im Juli – Vorspann 07/25
Im Abschiebegefängnis
„An Hour From the Middle of Nowhere“ im Filmhaus – Foyer 06/25
Fortsetzung folgt nicht
Serielles Erzählen in Arthouse und Mainstream – Vorspann 06/25
Wohnen im Film
Die Reihe Filmgeschichten mit „Träumen von Räumen“ im Filmforum NRW – Filmreihe 05/25
Filmischer Feminismus
Das IFFF 2025 in Köln – Festival 04/25
Der Filmfrühling ist angebrochen
Die erste Jahreshälfte startet mit bedeutenden Filmfestivals – Vorspann 04/25