Trügerische Stille
USA 2001, Laufzeit: 101 Min.
Regie: Scott McGehee
Darsteller: Goran Visnjic, Jonathan Tucker, Josh Lucas, Peter Donat, Tilda Swinton
Wie weit geht eine Mutter in ihrem Bedürfnis, das Wohlergehen ihrer Familie zu sichern? Eine nach Familienkiste klingende Frage haben Scott McGehee und Da-vid Siegel in einen dichten Suspense-Thriller verpackt. Getragen wird ihr (nach "Suture") zweiter Kinofilm "The Deep End" (1949 von Max Ophüls schon einmal ver-filmt) ganz vom eindringlichen Spiel Tilda Swintons, die als dreifache Mutter Marga-ret Hall die Leiche des Liebhabers ihres Sprößlings Beau 'entsorgt', überzeugt von der Mitschuld ihres Sohnes. Doch das war's noch nicht: Alek Spera, Schuldenein-treiber mit kompromittierendem Video, erpresst Margaret um eine Summe, deren Auftreiben ihr unmöglich ist. Ihr unbedingter Wille, es dennoch zu versuchen, lässt auch den charismatischen Spera alles andere als kalt.Von Beginn an ist Margarets Isolation in ihrer bedingungslos als Lebensinhalt ak-zeptierten Welt spürbar: Ein einsam gelegenes Haus, der Ehemann als Marineoffi-zier fern der Heimat im Einsatz, das Verhältnis zum Schwiegervater ein duldsam-distanziertes, die Verständigung zum Sohn in seiner neuen eigenen Welt blockiert. Ihr banales Ballett- und Baseball-Bürgertum ist so nuanciert angelegt, dass die aufkeimenden Skrupel des Gangsters mit dem weichen Herzen nahezu als selbst-verständliche Folge erscheinen. Wer sich auf die 'Muttertier-Motivation' und den Fluss der Geschichte einlässt, findet einen intensiven, optisch makellosen Thriller, der insbesondere in der wortlosen Darstellung zwischenmenschlicher Regungen überzeugt.
(Kirsten Dyrda)

Unermüdliches Engagement für den Schnitt
„Kammerflimmern“ im Filmhaus – Foyer 10/25
„Es geht darum, Verbindung herzustellen und zu fühlen“
Zwei Fragen an Filmemacherin Laura Heinig – Portrait 10/25
„Die wichtigste Strategie: nicht aufgeben“
Zwei Fragen an Filmemacherin Lenia Friedrich – Portrait 10/25
Der Mensch hinter der Legende
choices Preview im Odeon Kino – Foyer 10/25
„Für mein Debüt bündle ich im Moment alle Kräfte“
Zwei Fragen an Filmemacherin Kim Lea Sakkal – Portrait 10/25
Preisträgern auf den Zahn fühlen
Artist Talks des Film Festival Cologne im Filmpalast - Foyer 10/25
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
Der Meister des Filmplakats
Renato Casaro ist tot – Nachruf 10/25
Schritt für Schritt zum Schnitt
25. Edimotion-Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Köln – Festival 10/25
Schnappatmung von rechts
Wenn Filme Haltung zeigen – Vorspann 10/25
Stimmen für Veränderung
„How to Build a Library“ im Filmforum – Foyer 09/25
Eine sympathische Bruderkomödie
„Ganzer halber Bruder“ im Cinedom – Foyer 09/25
Wo Grenzen verschwinden und Geister sprechen
Das Afrika Film Festival Köln 2025 – Festival 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
Weinende Wände
Das Filmtheater als Begegnungs- und Spielstätte – Vorspann 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Jung-Bäuerinnen bei der Arbeit
„Milch ins Feuer“ im Odeon – Foyer 08/25
Drama, Baby?
Das Arthouse und der Schenkelklopfer – Vorspann 08/25
Gar nicht mal so stumm
Die Internationalen Stummfilmtage in Bonn 2025 – Festival 08/25
Sommergefühle
Leichte Kino-Kost im Juli – Vorspann 07/25
Im Abschiebegefängnis
„An Hour From the Middle of Nowhere“ im Filmhaus – Foyer 06/25
Fortsetzung folgt nicht
Serielles Erzählen in Arthouse und Mainstream – Vorspann 06/25
Wohnen im Film
Die Reihe Filmgeschichten mit „Träumen von Räumen“ im Filmforum NRW – Filmreihe 05/25
Der Filmfrühling ist angebrochen
Die erste Jahreshälfte startet mit bedeutenden Filmfestivals – Vorspann 04/25
Filmischer Feminismus
Das IFFF 2025 in Köln – Festival 04/25